zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

Feldmann, Klaus

Oertel, Heinz Florian

Stengel, Hansgeorg


Klaus Feldmann: DDR-Nachrichtensprecher mit 87 Jahren gestorben * 24. März 1936 in Langenberg bei Gera;
† 15. Mai 2023 in Berlin

war ein deutscher Journalist. Von 1961 bis 1989 war er Sprecher der DDR-Nachrichtensendung Aktuelle Kamera.

Berlin - Der langjährige Nachrichtensprecher im DDR-Fernsehen, Klaus Feldmann, ist tot.
Er starb im Alter von 87 Jahren am Montag zu Hause in Berlin, wie eine Sprecherin des Eulenspiegel-Verlags am Dienstag sagte - "nach langer Krankheit in den Armen seiner Frau".

Fast drei Jahrzehnte lang zählte Klaus Feldmann zu den bekanntesten Gesichtern der "Aktuellen Kamera".
© Christophe Gateau/dpa

Klaus Feldmann 1997 in Cottbus

Feldmann war das Gesicht der "Aktuellen Kamera". Von 1961 bis September 1989 las der gelernte Buchdrucker und Journalist in der abendlichen Sendung die Nachrichten fĂĽr DDR-BĂĽrger.

Die Leser der DDR-Programmzeitschrift "FF dabei" wählten den populären Sprecher 14 Mal zum DDR-Fernsehliebling. Nach dem Mauerfall wurde die letzte Sendung der "Aktuellen Kamera" nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung am 14. Dezember 1990 ausgestrahlt.

Feldmann startete dann als Pressereferent bei der Prüfgesellschaft Dekra. Später arbeitete er als Sprecher und Redakteur von lokalen Fernsehsendern.

Der Nachrichten-Mann schrieb mehrere BĂĽcher und war auch mit Lesungen unterwegs.

Zuletzt veröffentlichte er 2016 ein Buch mit dem Titel "Verhörte Hörer", in dem er Geschichten aus Rundfunk und Fernsehen im Sozialismus präsentierte, die eigentlich nie passieren sollten. So erinnerte er an Versprecher wie "demokratische Hodenreform" oder "bunte Transparente und Bruchbänder" oder das "Pilotbüro der SED".

Auch nach dem Mauerfall arbeitete Klaus Feldmann noch als Nachrichtensprecher

Während das bei Zuhörern und Zuschauern in der DDR oft als Komik ankam, hätten etliche Kollegen ständig Angst gehabt, dass ihnen der Zungensalat politisch negativ ausgelegt wird, schrieb Feldmann.

Er erinnerte auch daran, dass eine Nachricht über Erich Honecker immer an erster Stelle verlesen werden musste - aber nicht ohne Titel: Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik.

Mit einer geplanten neuen Auflage des Buches, die nun schon in drei Wochen erscheinen soll, habe er eigentlich dieses Jahr auf Lesereise gehen wollen, sagte die Verlags-Sprecherin.


Quellen: Tag24 / LVZ


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04